Das Zuleitungssystem

Zum Schutz der Umwelt, insbesondere des Grundwassers, der Bäche und Flüsse, wird das Schmutz- und Niederschlagswasser in dichten Kanalnetzen gesammelt und behandelt.

In den Gemeinden des Abwasser-Zweckverbandes vermischen sich Schmutz- und Niederschlagswasser in gemeinsamen Rohrleitungen, die als "Mischsystem" bezeichnet werden. Werden Schmutz- und Niederschlagswasser in jeweils separaten Rohrleitungen abgeführt, spricht man von einem "Trennsystem".

Die Dimensionierung der Rohrleitungen erfolgt auf Basis der Abflüsse bei Niederschlagsereignissen. Das Verhältnis der Abflüsse bei Niederschlagsereignissen (Regenwasserabfluss) beträgt im Verbandsgebiet 160:1. Bei Regenwetter fließt also der 160-fache Trockenwetter- oder Schmutzwasserabfluss ab.

Auf der Verbandskläranlage kann nur der zwei- bis dreifache Trockenwetterabfluss behandelt und gereinigt werden. Daher sind "Regenentlastungsanlagen" an geeigneten Stellen an den Hauptsammelkanälen notwendig und möglich. Hier wird der Teil des Regenwasserabflusses, der nicht zur Kläranlage abgeleitet werden muss, direkt in die Gewässer abgelassen.

Um die Dimensionen der Hauptsammler und der Kläranlage wirtschaftlich zu gestalten, werden an bestimmten Regenentlastungsanlagen "Regenüberlaufbecken" oder "Regenrückhaltebecken" angeordnet. In den Regenüberlaufbecken werden die auszuscheidenden absetzbaren Stoffe aus dem Regenwasser entfernt, bevor es in das Gewässer gelangt. Die Regenrückhaltebecken dienen der Speicherung von Regenwasser.

Die Verbandssammelkanäle, die Durchmesser von 300 mm bis 1200 mm aufweisen, erstrecken sich über eine Länge von ca. 12 km. Im gesamten Verbandsgebiet sind einschließlich der Ortskanalisationen ca. 75 km Kanäle verlegt.

An den Verbandssammlern sind insgesamt 18 Regenentlastungsanlagen angeordnet. Von den neun erforderlichen Regenüberlaufbecken mit Volumina bis zu 4.000 m³ sind fünf Regenüberlaufbecken mit Volumina zwischen 380 m³ und 1500 m³ vorhanden